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60. JAHNWANDERUNG

Führte man eine öffentliche Befragung durch und interviewt irgendwelche Leute, ob sie bereit wären, bei mehr als 30 Grad Außentemperatur an 5 bis 6 Tagen insgesamt 120 Kilometer durch die Landschaft zu wandern, in einem Schlafsaal mit Schnarchern und solchen, die genau das zu tun abstreiten, zu nächtigen und abends sich die Dusche und morgens eine Toilette mit 30 anderen zu teilen, dann dürfte das Ergebnis wohl eher auf ein NEIN hinauslaufen.
Nicht aber so bei den Anhängern des Jahn’schen Turnens aus Schärding und Brunnenthal und anderen oberösterreichischen Städten, die sich dieses Jahr wieder auf den Weg zu dem Ziel ihrer Sehnsüchte machten. Dieses Jahr war es Kronstorf, gelegen zwischen Enns und Steyr, wohin sich die mittlerweile eingeschworene und sturmerprobte Wandergemeinschaft des ÖTB Schärding und Brunnenthal auf den Weg machte. Egal ob 7 oder 75 Jahre (jüngster und ältester Wanderer), es gibt keine Hindernisse, wenn man bereit ist, sich auf das einzulassen, was einem für lange Zeit immer wieder mit einem guten Gefühl zurückdenken lässt. Gemeinsam etwas Ungewöhnliches zu
erleben, zu erleiden, zu bestehen, zu befeiern und zu beenden … das ist der unwiderstehliche Reiz der Jahnwanderung.

Am 11. (für Schärding) bzw. am 12. August (für Brunnenthal) ging es los. Tag 1 ging bis Edt bei Andorf, wo dann am 2.
Tag die frühmorgens gestarteten Brunnenthaler dazu stießen. Von dort ging es weiter nach Peuerbach, wo wir abends mit Fleischkrapferl von Sabine Hansmann und Doris Kurz verwöhnt wurden. Tag 3 ging nach Bad Schallerbach. Auf dem Weg dorthin wurden wir von den Wirtsleuten der Mittagspause in Michaelnbach nachmittags nochmals mit Getränken und Eis „to go“ versorgt. Solcherlei spontane Aktionen machen unter anderem den besonderen Reiz der JAWA aus. Tag 4 führte uns nach Traun, eine ungemein strapaziöse 30-Kilometeretappe, wo nach der Vormittagsjause im mondänen Pfarramt von Buchkirchen der Wirt vom Backhaus in Oftering, der eigentlich schon in Urlaub war, mittags für uns sein Gasthaus aufmachte. Danke Ehrentraud für deine Kontakte und unermüdliche Organisationsbereitschaft. Ein bisschen dankbar musste aber auch der Wirt sein, denn wir haben alle seine angezapften Fässer leergemacht – das musste er somit nicht mehr selbst erledigen. Abends folgte dann nach dem kühlenden Oedtersee eine Grillerei im Garten der Trauner Turnerfamilie Hofstätter – als Belohnung für die Strapazen des Tages. Am Tag 5 ging es dann nach Niederneukirchen samt nächtlicher Turnhallenteilung mit den Taufkirchnern. Das Schwimmbad in der Nähe war der Sehnsuchtsort genauso wie davor der See bei Traun und es gab eine weitere Essens-Lieferung von Sabine. Am Tag 6 folgte unter Begleitung einiger Kleinkinder die letzte Etappe nach Kronstorf, wo wir in gewohnter Perfektion das Zeltlager aufbauten und abends Gegrilltes (ein Hoch dem Grillmeister Andi) genießen konnten. Die 10- und 3-Kämpfe am Zielort, umrahmt von einem kleinen Volleyballturnier mit Platz 1 und 2 für „Schärthal“ und „Brunnending“, sorgten für den sportlichen Rahmen. Günter trug mit einem sehr gelungenen Text nach der Melodie „Vü schöner is‘ des G‘fühl“ nicht nur dazu bei, dass auch das gemeinsame Singen nicht zu kurz kam, sondern die Performance war so gut, dass wir sie bei der Schlussveranstaltung vorführen durften. Für mich als auswärtiger „Ab und an“-Teilnehmer am Turnerleben war diese JAWA wieder ein Höhepunkt und ich bin zufrieden und froh, dass ich mich auch dieses Mal wieder von der ersten Minute an wohl fühlen durfte in einem außergewöhnlichen Kreis von Menschen.

Ein besonderes Dankeschön gilt den lieben Turnbrüdern und -schwestern aus Schärding und Brunnenthal, welche die
Wanderung organisatorisch begleitet und möglich gemacht haben, wie der Familie Altenberger/Stahr, Ehrentraud, Jörg und Andi. Ich freue mich heute schon wieder auf die JAWA nach „Schwona“ in 2025, die dann von unserem Turnbruder Günter als „Landesturnwart für Jahnwanderung“ organisiert wird. Gratulation und viel Glück dem Günter zur Wahl in dieses tolle Amt.

Gut Heil
Bernhard Heusl

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